Japans lebende Nationalschätze

Japan hat eine lange und reiche Geschichte von Kultur und Tradition. Um dieses Erbe zu bewahren, hat die japanische Regierung eine Reihe von Personen als lebende Nationalschätze bezeichnet. 

Dies sind Menschen, die ein traditionelles Kunsthandwerk auf höchstem Niveau beherrscht haben und sich dazu verpflichten, ihre Fähigkeiten an die nächste Generation weiterzugeben.

Um das Erbe von kulturellen Schätzen wie Theater, Musik, und traditionelles Kunsthandwerk zu bewahren, wurde 1950 das "Gesetz zum Schutz wichtiger Kulturgüter" 

um die Kategorie "Immaterielle Kulturgüter" erweitert. Dies bedeutet, dass Einzelpersonen oder Gruppen, die über eine bestimmte handwerkliche oder künstlerische Fertigkeit verfügen und diese bewahren, 

seit 1955 als "Träger" dieser Kulturtradition ausgezeichnet werden. Diese Auszeichnungen werden in drei verschiedenen Gruppen verliehen:

Einzelauszeichnung (各個認定, Kakko nintei) für Einzelpersonen,

Kollektive Auszeichnung (総合認定, Sōgō nintei) für zwei oder mehr Personen, die zusammenwirken und als Einzelpersonen eine herausragende Fertigkeit besitzen

Auszeichnung einer Gruppe

Das System der lebenden Nationalschätze ist in zwei Kategorien unterteilt: Tangible und Intangible. Tangible Living National Treasures sind Personen, die ein traditionelles Kunsthandwerk beherrschen, 

das die Herstellung eines physischen Objekts wie Keramik, Textilien oder Lackwaren umfasst. Intangible Living National Treasures sind Personen, die ein traditionelles Kunsthandwerk beherrschen, das nicht die Herstellung eines physischen Objekts umfasst, wie Musik, Tanz oder Theater.

Bisher wurden lebende Nationalschätze in 16 Kategorien immaterieller Kulturgüter zertifiziert:

Darstellende Künste: Gagaku, Noh, Bunraku, Kabuki, Kumi Odori, Musik, Tanz und Drama

Japanisches Kunsthandwerk: Keramik, Textilien, Lackwaren, Metallverarbeitung, Puppenherstellung, Holzarbeit, Papierherstellung, Bambusweben und Diverse Handwerke.

Der Auswahlprozess für lebende Nationalschätze ist streng. Die Kandidaten müssen von ihren Kollegen nominiert und dann von einem Expertengremium evaluiert werden. 

Das Gremium berücksichtigt eine Reihe von Faktoren, darunter das Skill Level des Kandidaten, sein Engagement, seine Fähigkeiten weiterzugeben, und die Bedeutung seiner Kunst oder Handwerks für die japanische Kultur.

Sobald eine Person als lebender Nationalschatz bezeichnet wird, erhält sie von der japanischen Regierung finanzielle Unterstützung, um ihre Arbeit fortzusetzen. 

Sie erhalten auch Einladungen zu Ausstellungen und Demonstrationen, sowohl in Japan als auch im Ausland. Dies hilft, die Bekanntheit ihrer Arbeit zu erhöhen und sicherzustellen, dass ihre Fähigkeiten nicht verloren gehen.

Lebende Nationalschätze sind eine lebendige Verkörperung des kulturellen Erbes Japans. Sie sind ein Schatz an Wissen und Können und spielen eine wichtige Rolle bei der Erhaltung der traditionellen japanischen Kunsthandwerke.